Mein Körper gehört mir!

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Schon im acht­en Jahr nimmt unsere Grund­schule in Zusam­me­nar­beit mit dem Jugen­damt der Stadt an dem Präven­tion­spro­jekt „Mein Kör­p­er gehört mir“ zur Vor­beu­gung von sex­uellem Miss­brauch an Mäd­chen und Jun­gen teil.

Das Anliegen dieses Pro­jek­ts ist es, sach­lich und beson­nen über das The­ma sex­ueller Miss­brauch zu informieren, ohne zu verun­sich­ern oder gar zu ängsti­gen. Es geht darum, den Kindern der 4. Klasse den Rück­en zu stärken, Möglichkeit­en ein­er Abwehr und Wege zur Suche nach Hil­fe aufzuzeigen.

Das Konzept des Projekts:

  • Auf ein­er Sichtver­anstal­tung für Eltern und Lehrkräfte durch Mitar­bei­t­erin­nen des Kom­mis­sari­ats Vor­beubung und des Vere­ins „Wild­wass­er Min­den“ stellt auch die The­ater­päd­a­gogis­che Werk­statt Osnabrück ihr inter­ak­tives The­ater­stück „Mein Kör­p­er gehört mir“ vor.
  • Die Lehrkräfte erhal­ten durch Mitar­bei­t­erin­nen der Polizei und des Vere­ins Wild­wass­er Infor­ma­tio­nen über Umgang mit betrof­fe­nen Kindern
  • Rechtliche Aspek­te des sex­uellen Missbrauchs
  • Ver­fahren bei und nach Anzeigen
  • Präven­ta­tion­s­möglichkeit­en in der Schule

Zur Ver­tiefung beste­ht die Teil­nahme der Lehrkräfte an ein­er Fort­bil­dungs-rei­he „Sex­ueller Miss­brauch“. Dort erhal­ten sie Infor­ma­tio­nen zu fol­gen­den Themen:

Intervention:

  • Was kann ich tun bei Verdacht?
  • Wie ver­halte ich mich bei der Aufdeck­ung von sex­uellem Missbrauch?
  • Präven­tive Methodik/Didaktik:
  • Wie mache ich die mir anver­traut­en Kinder stark?
  • Vor den Kindern der 4. Klassen wird im Klassen­ver­band das dre­it­eilige The­ater­stück „Mein Kör­p­er gehört mir“ der The­ater­päd­a­gogis­chen Werk­statt aufge­führt und kindgerecht aufgearbeitet.
  • Der let­zte Baustein des Pro­jek­ts ist der Besuch ein­er Mitar­bei­t­erin des Vere­ins „Wild­wass­er“ in den einzel­nen Klassen. In diese Sprech­stunde wird mit den Kindern ver­tiefend über das The­ater- stück und über die The­matik all­ge­mein gesprochen und offene Fra­gen der Schü­lerin­nen und Schüler beantwortet.

Die Erfahrun­gen der let­zten Jahre an unser­er Schule sind sehr pos­i­tiv und haben gezeigt, dass die Durch­führung des Pro­jek­ts sin­nvoll und erforder­lich ist, weil die so stat­tfind­ende Ver­net­zung einen größt­möglichen Erfolg sicherstellt.

Das Pro­jekt wird finanziell von der Stadtsparkasse Bad Oeyn­hausen und von unserem schuleige­nen Fördervere­in unterstützt.

Verhaltenstraining

Aus der Diskus­sion um den sex­uellen Miss­brauch ist bekan­nt, dass “liebe, ange-passte Kinder” eher zu Opfern wer­den als das aufgek­lärte Kind, das gel­ernt hat, NEIN zu sagen.
Altherge­brachte War­nun­gen vor dem “frem­den Mann”, wie sie viele Erwach­sene noch in ihrer Kind­heit gehört haben, tre­f­fen nicht den Kern.

Vor­beu­gungsmöglichkeit­en sind

  • eine kindgerechte, alter­sangepasste Sexualaufklärung
  • eine angst­freie und zur Selb­st­bes­tim­mung führende Erziehung

Als Vorstufe des vorher dargestell­ten Präven­tion­spro­jek­ts „Mein Kör­p­er gehört mir“ bietet das Kom­mis­sari­at Vor­beu­gung der Polizei Min­den eine Fort­bil­dung für Klassen­lehrerin­nen der 2. Klassen zum The­ma „Ver­hal­tenstrain­ing“ für die Schü­lerin­nen und Schüler an. Auf einem Eltern­abend wird das Pro­jekt vom Kom­mis­sari­at Vorbeugung
(Frau Tinnes) vorgestellt und dann von der Klassenlehrerin/dem Klassen­lehrer durchgeführt.

In dem Ver­hal­tenstrain­ing wird nicht auf die Prob­lematik des sex­uellen Miss­brauchs einge­gan­gen, son­dern den Schü­lerin­nen und Schülern Lösungsmöglichkeit­en in von ihnen mit Angst beset­zt genan­nten Sit­u­a­tio­nen angeboten.

Ziel ist es, Kindern durch vorgegebene Lösungsmöglichkeit­en Hand­lungskom­pe­tenz einzuräumen.

Bausteine des Projekts sind:

  • Sit­u­a­tio­nen auf dem Schulweg
  • Ich werde durch einen Aut­o­fahrer angesprochen
  • Ich füh­le mich verfolgt
  • Jemand will mich unabge­sprochen von der Schule abholen
  • Sit­u­a­tio­nen zu Hause
  • Ich bin allein zu Hause und es klin­gelt an der Tür
  • Ich bin allein zu Hause und das Tele­fon klingelt

In kleinen Rol­len­spie­len wer­den diese Szenen gespielt und Ver­hal­tens­möglichkeit­en erarbeitet.
Es wird wegen der Verun­sicherung nicht mit den Kindern über die Gefährdung ge-sprochen, son­dern sie sollen durch Lösungsmöglichkeit­en in Form von Ver­hal­tens-schu­lung gestärkt werden.
Es han­delt sich um ein Pro­jekt, dass jährlich fest in den Unter­richt der 2. Klassen unser­er Schule einge­plant ist.